: Da bist du tatsächlich der Erste den ich persönlich kenne, der sich frei zm Glauben bekannt hat, im Bezug auf die Prägung durch das Elternhaus, welches oft ausschlaggebend ist.In meiner Gemeinde gibt es einige, wo nicht einmal irgendein Elternteil an Gott glaubte.
: (vergleiche Forumsbeitrag: Ist die Religion in die ich hineingeboren bin die Richtige). Bisher hatten alle eventuell die Konfession gewechselt, aber sie waren immer durchs Elternhaus geprägt.
Man sollte die Prägung durch das Elternhaus irgendwann mal hinter sich lassen und der eigenen Vernunft folgen. (Wobei man sich aber weiterhin Rat von seinen Eltern holen kann und sollte.)
: Wann hast du den erkannt, dass Gott dein weg ist? Und wie? Durch Bibelstudium? Das ist echt interessant!
Also. Ich wurde konfirmiert. Dies hatte aber nicht viel mit Gott oder Glauben zu tun, sondern war eher ein gesellschaftliches Ereignis wie vielleicht eine Abifeier.
Im Physikunterricht wurde mir langsam klar, dass nicht alle Fragen beantwortet werden können. Dadurch hielt ich einen Gott schon mal für möglich.
Während meines Wehrdienstes bekam ich eine Bibel geschenkt (Jeder Wehrpflichtige nimmt normalerweise an der Vorstellung des Militärpfarrers teil.) und habe diese dann auch von vorne bis hinten gelesen, um mir ein Urteil darüber erlauben zu können. Mein Fazit war: Uraltes Buch, interessante Worte aber für mich nicht anwendbar, dennoch versuchte ich Folgendes umzusetzen: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu. (Ein anständiger Mensch zu sein, versuchte ich auch schon vorher, um meinen Charakter auf die Einstellungstest für meinen Berufswunsch vorzubereiten.)
Später habe ich eine gläubige Frau geheiratet, die aber die Bibel auch nicht im täglichen Leben umsetzte, sondern ähnlich wie ich versuchte ein guter Mensch zu sein. Jedenfalls hatte sie mehr Glauben als ich und ich fragte sie zu einigen Punkten, die mir bei der ersten Bibellesung auffielen. Sie konnte mir aber keine Antworten geben.
Ein paar Jahre später als ich mir schon so langsam dachte, dass das mit dem guten Mensch sein eigentlich nicht unbedingt lukrativ ist und ich kaum jemanden traf, der meine Ideale vertrat, also langsam von dem "guten" Weg weggehen wollte, wurden wir zu einer Gemeinde eingeladen, die uns sehr beeindruckte.
Diesmal gründliches Bibelstudium, Beobachten der Welt und der Gemeindemitglieder, die mit Erfolg den Inhalt der Bibel vorlebten. Somit war mir nach einiger Zeit klar, ich habe die Wahrheit gefunden, es gibt einen Gott und dieses sollte einen Einfluss auf mein Leben haben.
: Und noch in Wort des Dankes. Es herrscht ein sehr angenehmes Klima hier. Niemand wird ob seiner Meinung oder Kommentare verhonepiepelt oder gar gebannt. Offene Disskusionen sind hier gern gesehen, egal welche Einstellung man zum jeweiligen Beitrag hat. Das ist nicht überall so. Kompliment!
Danke. Glücklicherweise sind einige Radikale nicht mehr im Forum aktiv. (Früher herrschte teilweise schon ein recht rauher Ton. Seitdem kennzeichne ich meine Beiträge mit "webmaster", damit man erkennen kann, was hier eigentlich gewollt ist.)