: Diese Verbrüderung bzw. Solidatität hält jedoch nur solange, wie man identische oder ähnliche, wenn man bereit ist die eigenen etwas abzuwandeln, Zielvorstellungen hat. Sobald diese verwirklicht sind kommt unausweichlich wieder die Individualität, oder hier meist Egoismus genannt, zum vorschein.---------------------------------------------------Im Westen behauptet sich das individuelle Ego sehr stark. Im Osten gibt es kein Ego.
Das Ego existiert nicht und daher gibt es kein Ego.
Wir können zwei Stadien der Ego-Vorstellung unterscheiden. Das erste ist das relative, psychologische oder
empirische, das zweite ist das transzendentale Ego.
( transzendent [lat. »überschreitend«], die Grenzen der Erfahrung und der
Vorstellungsmöglichkeiten überschreitend. Transzendenz: Überweltlichkeit, Jenseitigkeit;
Philosophie: transzendental, nach Kant eine Betrachtungsart, die von den »Bedingungen der Möglichkeit« der
Erkenntnis ausgeht. )
Das empirische Ego ist begrenzt, es besitzt keine eigene Existenz.
Welche Behauptung es auch immer macht, es hat keinen absoluten Wert; es hängt von anderen ab.
Es ist hypothetisch und allen möglichen Bedingungen ausgeliefert. Daher besitzt es keine Freiheit.
Woher kommt es dann, dass es sich frei fühlen kann, als ob es tatsächlich so unabhängig und authentisch wäre?
Woher kommt diese Verwirrung?
Die Verwirrung kommt vom transzendentalen Ego, das in seinem Wirken durch das empirische Ego und in seiner engen
Verbundenheit damit fälschlich dafür gehalten wird.
Warum lässt sich das so missverstandene transzendentale Ego es gefallen, für das relative Ego gehalten zu werden?
Tatsächlich hat das relative Ego, das dem manovijñâna der Yogacara-Schule entspricht, zwei Beziehungsaspekte, den
äusseren und den inneren.
Objektiv gesprochen ist das empirische oder relative Ego eines von vielen solcher Egos.
Es befindet sich in der Welt der Pluralität; sein Kontakt mit anderen ist unterbrochen, vermittelnd und vorübergehend.
Innerlich ist sein Kontakt oder die Beziehung mit dem transzendentalen Ego konstant, unmittelbar und ganzheitlich.
Aus diesem Grund ist die innere Beziehung nicht so deutlich erkennbar wie die äussere - was jedoch nicht bedeutet,
dass die Erkenntnis insgesamt dunkel und vernachlässigbar wäre und keinen praktischen Wert im täglichen Leben
hätte.
Im Gegenteil, die Erkenntnis des transzendentalen Ego auf dem Rücken des relativen Ego wirft Licht auf die Quelle
des Bewusstseins. Sie bringt uns den direkten Kontakt mit dem Unbewussten.
Es ist offensichtlich, dass diese innere Erkenntnis keine gewöhnliche Art des Wissens ist, das wir allgemein von
äusseren Dingen haben.
Der Unterschied manifestiert sich in zwei verschiedenen Weisen. Das Objekt des gewöhnlichen Wissens wird als in Zeit
und Raum befindlich betrachtet und allen Arten wissenschaftlicher Messungen unterworfen. Das Objekt der inneren
Erkenntnis ist kein individuelles Objekt. Das transzendentale Ego
kann nicht für das relative Ego ausgesondert werden, um es zum Gegenstand von Untersuchungen zu machen. Es ist
so dauerhaft und unmittelbar mit dem relativen Ego verbunden, dass es aufhört es selbst zu sein, wenn es vom
relativen Ego getrennt wird.
Das transzendentale Ego ist das relative Ego und das relative Ego ist das transzendentale Ego und doch sind sie nicht
eines, sondern zwei; sie sind zwei und doch nicht zwei.
Sie können intellektuell getrennt werden, aber nicht tatsächlich. Wir können nicht eines als das Sehende hinstellen
und das andere als das Gesehene, denn das Sehende ist das Gesehene und das Gesehene ist das Sehende.
Wenn diese einzigartige Beziehung zwischen dem transzendentalen Ego und dem relativen Ego nicht entsprechend
gesehen oder gefühlt wird, gibt es Verwirrung. Das relative Ego glaubt ein freier Handelnder zu sein, vollkommen in
sich, und versucht dementsprechend zu handeln.
Das relative Ego hat durch sich selbst keine Existenz unabhängig vom transzendentalen Ego. Das relative Ego ist nichts.
Nur wenn das relative Ego verwirrt ist über seine wirkliche Natur, dann nimmt es sich selbst an und besetzt die Position
des einen hinter ihm.
Es ist wahr, dass das transzendentale Ego das relative Ego fordert, ihm eine Form zu geben, durch die das
transzendentale Ego wirkt. Aber das transzendentale Ego darf nicht mit dem relativen Ego soweit identifiziert werden,
dass das Verschwinden des relativen Ego auch das Verschwinden des
tranzendentalen Ego bedeutet. Das transzendentale Ego ist das Schöpferische und das relative Ego ist das
Geschaffene. Das relative Ego ist nicht etwas, was vor dem transzendentalen Ego existierte und dem letzteren
entgegenstünde. Das relative Ego kommt aus dem transzendentalen Ego heraus und ist abhängig und ganz bezogen
auf das transzendentale Ego. Ohne das transzendentale Ego ist das
relative Ego nichts. Das transzendentale Ego ist die Mutter von allen Dingen.
in the heart with you unites
lightful greets
Your affectionate