Re: Fragen und Antworten Teil 5

Abgeschickt von Ein Reisender am 06 August, 2002 um 11:33:42:

Antwort auf: Re: Fragen und Antworten Teil 4 von Ein Reisender am 06 August, 2002 um 11:32:09:


44.) Warum gibt es Sunniten und Schiiten ? Was ist der Unterschied ?

Wie in allen von Gott gesandten Religionen, dem Judentum, Christentum und schließlich Islam, gibt es auch hier unterschiedliche Gruppierungen. Und so sind auch die Schiiten eine eigenständige Gruppierung innerhalb des Islam und sie gehören natürlich auch zu dieser großen Gemeinschaft. Was ist der Unterschied ? Sie haben lediglich eine andere Auslegung, ansonsten ist auch ihr heiliges Buch der Qur’an; ist auch ihr letzter Prophet Muhammed s.a.v.; ist auch ihr Gott Allah. Wie sind die unterschiedlichen Auslegungen entstanden ? Natürlich muß man bemerken, daß eine gewaltige Zeitdauer von 14 Jahrhunderten vorbeigegangen sind. In dieser Zeit sind viele politische Ereignisse passiert und soziale Veränderungen haben entscheidend in die islamische Geschichte eingewirkt. Aufgrund dieser politischen und sozialen Einflüsse haben diese Gruppen Ereignisse und Angelegenheiten unterschiedlich ausgelegt. Qur’anverse und Verhaltensweisen des Propheten s.a.v. wurden verschieden interpretiert. Dieses ist nach islamischer Lehre nicht von Nachteil oder gar schädlich ; gefährlich und schädlich sind nur die unterschiedlichen Interpretationen, die nicht nach reinen islamischen , sondern nach politischen Aspekten entstanden sind. Z.B. taucht eine größere Meinungsverschiedenheit schon bei dem 3. Kalifen Osman auf, bei dem Abdullah ibni Sebe nach vorherrschender Meinung den Islam benutzt hat, um eine politische Angelegenheit durchzusetzen. Aus diesem Vorfall heraus begann eine Zeit von Streitigkeiten und Kämpfen innerhalb der islamischen Gemeinschaft. Ähnliches gab es auch im Christentum und noch heute. Da einzelne Gruppen, wie gesagt Qur’anverse und Hadithe anders interpretiert haben, kann es vorkommen, daß sich die Gruppen untereinander unterscheiden. Nach islamischer Meinung gehören diese Gruppen aber trotzdem in die islamische Gemeinschaft.
Man darf aber niemals die Religion für politische Zwecke ausnutzen. Das ist strikt gegen den Islam. Derartiges sollte man nicht machen , denn dann können Meinungsverschiedenheiten entstehen, die sogar zu Kriegen entarten können.


45.) Warum kann Muhammed s.a.v. den Qur’an nicht von der Bibel abgeschrieben haben ?

Das ist weder möglich , noch paßt dies in die islamische Glaubenslehre. Es ist nicht möglich, denn Muhammed s.a.v. war nie in einer Schule, er konnte also weder schreiben noch lesen. Aus diesem Grund konnte er natürlich nicht aus anderen Büchern nutzen ziehen. Des weiteren ist Muhammed in Mekka geboren und aufgewachsen. Dort erhielt er seine Prophetenschaft von Allah. In Mekka gab es aber keine Christen. Danach lebte er in Medina weiter. In Medina gab es nur ein zwei christliche Familien, die erst später zugewandert waren. Es gab in Medina aber viele Juden.
Und die Juden hätten Muhammed s.a.v. nicht geholfen, da sie ihn als eine Gefährdung ihrer eigenen Religion ansahen. Sie hätten ihm also weder geholfen, noch hätten sie ihm ein Exemplar der Thora, von der es damals wenige gab, ausgehändigt. Der Islam sagt, daß der Qur’an nach und nach von Allah gesendet wurde. Dabei war der Erzengel Gabriel Vermittler und Muhammed s.a.v. der Empfänger. Gabriel trug Muhammed s.a.v. die einzelnen Verse vor und ließ sie in seiner Gegenwart auswendig lernen. Nachdem Muhammed s.a.v. die Botschaft Gottes auswendig gelernt hatte, entfernte sich Gabriel. Zu der Zeit gab es bis zu 29 Schreiber. Je nach dem, welchen von ihnen der Prophet antraf, wurde beauftragt, daß eben auswendig gelernte, niederzuschreiben. So haben es auch die Historiker festgestellt und bestätigt. Sie bestätigen, daß Muhammed s.a.v. alle Verse sofort niederschreiben ließ. Der Erzengel Gabriel ließ ihn die Verse auswendig lernen und im nächsten Augenblick ließ Muhammed s.a.v. sie niederschreiben. Das war sehr wichtig, denn während des islamischen Gebetes müssen die vorher auswendig gelernten Verse, rezitiert werden. So wurden auf eine Weise die Verse niedergeschrieben und auf der anderen Seite von hunderten Muslimen auswendig gelernt. Auf keinen Fall wurde also auch nur die Chance einer Veränderung zugelassen und nie ist bis heute auch nur ein Wort oder ein Buchstabe verändert oder hinzugefügt oder entfernt worden, denn jährlich wird der gesamte Qur’an von Millionen Gläubigen auswendig gelernt.

46.) Wie sieht ein islamischer Staat aus ?

Der Islam möchte einen Staat haben, aber wie dieser Staat geführt werden soll , also welche Staatsform dort herrschen soll, das hat der Islam den Menschen überlassen. Es soll also einen islamisch geführten Staat geben ; solange dieser Staat islamische Regeln und Gesetze befolgt, kann er eine Republik sein, eine Monarchie sein oder ähnliches. Es kann also ein vom Volk gewählter Mensch diesen Staat leiten , ein demokratisch geführter Staat also , es kann aber auch ein monarchisch geführter Staat sein. Von einem Staat möchte der Islam nur, daß seine Regeln und Gebote befolgt werden und das alle Angelegenheiten des Volkes im Einklang zu Qur’an und Sunna des Propheten gelöst werden. Aber das Staatsmodell an sich ist nicht klar definiert, das kann variieren und deshalb ist der Islam eine Religion, die auch in allen Zeiten praktiziert werden kann.


47.) Warum gibt es im Islam keine Trennung von Religion und Politik ?

Das ist nicht möglich. Nach dem Islam kann man die Staatsangelegenheiten nicht von der Religion trennen, denn dann könnte man nicht mehr von einem islamisch geführten Staat reden. Der Islam möchte von einem Staat, daß die Angelegenheiten des Volkes im Einklang mit dem Qur’an und der Sunna gelöst werden. Wenn man jetzt Staat und Religion trennt, so kann dann keine Rede mehr davon sein und dann kann man auch nicht mehr von einem islamisch geführten Staat reden. Das heißt aber auch nicht, daß es in einem islamischen Staat nur Qur’an und die Sunna gibt und daß es dann keine anderen Gesetze und Regeln geben kann. Man kann Beschlüsse festlegen und neue Gesetze bestimmen, es kann auch eine Verfassung geben, aber all dies darf nicht im Widerspruch zu Qur’an oder Sunna stehen. Schließlich gibt es ja Themen, die weder im Qur’an noch in der Sunna angesprochen werden. Hier kann man natürlich neue Gesetze beschließen. Wie gesagt aber, man kann die Staatsangelegenheiten von der Religion nicht trennen, denn dann werden die Angelegenheiten des Volkes nicht mehr islamisch geregelt. Der Islam aber umfaßt alle Dinge und so muß er auch praktiziert werden.


48.) Was ist die Scharia?

Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen abgeleitet wird: a) dem Koran und b) der Sunna, den Handlungen des Propheten Muhammad. Sie umfaßt alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag. Das Ziel des islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz, auf politische und religiöse Freiheit, sowie den Schutz der Rechte der Frau und von Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen Gesellschaften ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen.


49.) Was ist der Unterschied zwischen Islam und Demokratie ? Sind sie für den Islam oder für die Demokratie ?

Ein islamisches System und ein demokratisch geführter Staat stehen nicht im Widerspruch zueinander, denn wir sehen, daß die Kalifen nach dem Tod des Propheten demokratisch gewählt und auch demokratisch regiert werden. Bei der Wahl des ersten Kalifen Hz. Ebu Bakr hat z.B. jeder in einer offenen Wahl gewählt und Hz. Ebu Bakr hat gewonnen. Weil die Mehrheit sich für ihn entschied, wurde der Wille der Mehrheit ausgeführt und deshalb steht ein demokratischer Staat nicht im Widerspruch zum Islam. In einem demokratisch geführten Staat kann der Islam praktiziert werden. Man kann nicht beides getrennt betrachten und sich fragen , für welchen von beiden man sich entscheiden würde. Man kann auch beides praktizieren. Im Islam wurden Provinzgouverneure , Richter oder Beamte bestimmt; es wurden Staatspräsidenten entfernt, es wurden Regeln bestimmt, die Angelegenheiten regeln sollten , die weder im Qur’an noch in der Sunna vorkamen . Islam und Demokratie sind also keine Widersprüche; solange die Angelegenheiten islamisch gelöst werden, kann dies auch ein demokratisch geführter Staat sein. Allerdings muß hier ein wichtiger Unterschied betont werden, um eventuelle Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Unter Demokratie verstehen wir nicht, daß die Menschen nach ihrem Belieben Gesetze verabschieden können, die z.B. unislamisch sind. Der Demokratiebegriff bezieht sich unter anderem auf die freie Wahl und die Ernennung von Ministern und die Bildung von Provinzen ( z.B. Bundesländern). Richtiger wäre es also zu sagen , daß im Islam demokratische Prinzipien vorhanden sind und nicht daß der Islam mit der Demokratie, wie sie von den meisten Menschen gesehen wird, im Einklang steht.


50.) Warum wird den Dieben die rechte Hand abgeschnitten und gibt es im Islam die Todesstrafe ?

Wenn es ein Gebot des Qur’an oder der Sunna ist, dann ist das für uns Muslime entscheidend. Daß dem Dieb aber die Hand abgeschnitten wird, ist nicht so ein einfacher Vorgang , wie viele denken oder denken wollen. Es darf also nicht bei jedem Dieb diese Strafe vollzogen werden. Dafür gibt es Regeln und Einschränkungen. Wenn jemand auf der Straße etwas klaut, wird ihm nicht die Hand abgehackt. Der Dieb muß zunächst klar denken können und muß wissen, was er gerade tut. Er muß also einen bestimmten Reifegrad erreicht haben . Er muß sehen können und er muß imstande sein, seine Tat als etwas schändliches zu erkennen. Er muß also wissen, daß im Islam klauen verboten ist usw. Es gibt noch viele andere Kriterien. Nicht jeder Dieb wird so bestraft.
Von Diebstahl spricht man , wenn eine bestimmte Sache unrechtmäßig entwendet, geklaut wird. Wenn ein Dieb nach einem Diebstahl erwischt wird und das Geklaute zurückgeben kann und seine Tat ausdrücklich bereut und verspricht, es nie wieder zu tun, dann wird er nicht auf diese Weise bestraft. Wenn aber alle oben genannten Kriterien zutreffen, etwas Wertvolles geklaut und ausgegeben wurde und kein Zeichen von Reue zu erkennen ist, dann wird ihm die Hand abgeschnitten, weil er diese Tat mit seiner Hand begangen hat. Ist diese Strafe nicht zu hoch ? Sinn des Bestrafens ist nicht, den Schuldigen zu quälen oder ihm Leid zuzufügen. Wenn jemand bestraft wird, dann mit der Absicht, daß andere durch die Art der Strafe von solch einer Tat abgeschreckt werden sollen. Eine Strafe muß abschreckend sein. Wenn eine Strafe nicht so ist, dann heißt das , daß den Tätern der Weg zu dieser Tat geebnet wird. Im Islam wird nur gestraft, wenn eine Handlung schädlich für die Gesellschaft ist. Wenn aber durch eine Tat die Gesellschaft negativ beeinflußt wird, dann wird diese Person zum Schutz der Gesellschaft bestraft und nicht deswegen , weil man ihm Schmerzen zufügen möchte. Wen dem so ist, müssen Strafen abschreckend sein. Wenn sie einem Dieb für ein paar Tage ins Gefängnis werfen, wird er seine Handlung nach seiner Entlassung wieder ausführen. Und andere Mitglieder der Gesellschaft , die dieses beobachten, werden sich auch den Mut nehmen und beginnen zu stehlen. Viele befürchten, daß wenn der Islam praktiziert wird, viele Menschen ihre Hände verlieren werden. Das war aber nie so und wird auch nicht so sein. Während der Regierungszeit unseres Propheten wurden im großen islamischen Staat 5 Menschen die Hand abgeschnitten. Innerhalb von 10 Jahren wurden in einem großen Land also nur 5 Menschen auf diese Weise bestraft. Das macht alle 2 Jahre eine Menschen. D.h. ein Mensch wird für seine schlechte Tat bestraft und innerhalb der nächsten 2 Jahre hat niemand den Mut aufgebracht, eine ähnliche Tat zu begehen. Die Waren der Händler wurden draußen stehengelassen aber niemand faßte sie an. Während heute Wertgegenstände in Tresoren versteckt werden und sie auch da vor Dieben nicht sicher sind. Wenn sich heutzutage Menschen dazu entschließen , ihr Vermögen in Tresoren und ähnlichem zu beherbergen, dann zeigt dies nur, daß innerhalb dieser Gesellschaft kein Frieden herrscht und daß die allgemeine Sicherheit nicht gewährleistet ist. Hier wird es immer Streit, Kampf und Anarchie geben. Wenn wir heutige Staaten und Länder betrachten, müssen wir feststellen, daß allein während eines Diebstahls, Einbruchs oder Überfalls viele Menschen vor Ort durch Kämpfe umkommen; daß Tausende Menschen in Gefängnissen landen und immer wieder friedliche Bürger ihr ganzes Vermögen verlieren. Aus diesem Grund hat Allah, der seine Geschöpfe besser als jeder Staat kennt, so eine abschreckende Strafe für Diebe eingeführt.

Gibt es im Islam die Todesstrafe ? Ja, aber wieder nur unter ganz bestimmten Umständen. Wenn jemand z.B. einen anderen Menschen tötet, ohne daß dieser etwas verschuldet hat. Wenn er also absolut unschuldig war, dann wird der Mörder als Gegenleistung mit seinem Leben bezahlen müssen. Auch hier ist wieder von Abschreckung die Rede. Wenn der Staat diese Person nicht tötet, wird vielleicht ein Familienangehöriger des Getöteten den Mörder selber oder einen aus seiner Familie töten., so wird eine 2. Straftat begangen und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. In einigen Ländern sterben durch sich immer wiederholende gegenseitige Racheakte dutzende von Menschen. Aber wenn der Staat diese Strafe ausführt, dann ist die Sache dort beendet. Ansonsten hat auch die Todesstrafe viele Bedingungen, die erst einmal allesamt eintreten müssen, um sie ausführen zu können.


51.) Was ist der heilige Krieg ? Gibt es ihn ? Gleichzusetzen mit Djihad ?

Ist Islam gibt es keinen heiligen Krieg oder die Beschreibung eines bestimmten Krieges, denn in einem Krieg sterben immer Menschen und deswegen kann er nicht heilig sein. Es wird aber im Islam anstelle des Wortes „Krieg“ das Wort „Djihad“ benutzt. Was bedeutet also aus islamischer Sicht das Wort „ Djihad“ ? Die wörtliche Bedeutung ist „sich anstrengen, streben nach“. Es heißt also , daß sich eine Person oder eine Gemeinschaft sich mit voller Kraft für eine gerechte Sache einsetzt. Wichtig ist, daß man in der Sache , für die man sich einsetzt, im Recht ist und das z.B. vor einer militärischen Auseinandersetzung alle diplomatischen Versuche zur Lösung eines Konfliktes versucht werden. Erst wenn keine der Bemühungen ein Ergebnis bringen, erst dann darf ein Krieg begonnen werden. Djihad bedeutet aber nicht nur Krieg im militärischen Sinne ; dazu zählen auch alle Anstrengungen gegen eigene negative Begierden, Triebe und Gelüste, (eigener Schweinehund). Ebenso werden alle Mittel und Wege , die für eine gerechte Sache eingesetzt werden, zum Djihad gezählt. Djihad kann z.B. auch ein Autor machen, der mit seinem Stift für eine gerechte Sache schreibt. Der Qur’an und die Hadithe sagen aus, daß zunächst versucht wird, mit allen friedlichen Mitteln eine Lösung zu finden; wenn es nötig ist, sollen Gespräche geführt werden usw. aber am Ende wird, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt, mit dem Djihad im militärischen Sinne begonnen. Voraussetzung ist immer, daß man im Recht ist. Dann muß man auch bereit sein, mit seinem Leben für diese Sache einzustehen.

Wann macht man nach dem Islam Djihad ? Wenn die moralischen und materiellen Werte von außen angegriffen werden; wenn also Kinder getötet , Frauen vergewaltigt werden oder der Besitz und das Land unrechtmäßig beschlagnahmt werden ,dann sollte ein Muslim, um diese Werte zu schützen ,bereit sein, sogar sein Leben dafür zu opfern. Er muß also bereit sein, sich für diese Werte zu opfern. Wenn der Feind dennoch in aggressiver Art und Weise angreift, dann muß er natürlich auch mit eigenen Verlusten rechnen. Wir sollten eines nicht vergessen. Kriege sind nicht erst mit dem Islam entstanden. Kriege gab es , seitdem es Menschen gibt und es gibt sie noch immer. Wenn wir heutige Kriege betrachten, so ist der Grund für diese nicht die Religion; es sind also keine Kriege , die aus religiösen Gründen geführt werden. Es sind Kriege aufgrund unterschiedlicher , von Menschen entwickelten, Ideologien oder es sind Kriege, die finanzielle und materielle Vorteile für ein bestimmtes Land bringen. Weder den 1. noch den 2. Weltkrieg haben Muslime begonnen. Auch die Korea- und die Vietnam-Kriege hatten nichts mit Muslimen zu tun. Der Einmarsch der Russen in Afghanistan usw. es waren nicht die Muslime , die mit den Kriegen begonnen haben. Wenn wir heute Palästina betrachten: Dort sterben täglich Menschen und das ist Krieg. Und auch diesen Krieg haben nicht die Muslime begonnen. In Bosnien haben die Serben die Muslime angegriffen und noch heute töten sie die Muslime im Kosovo. Keinen dieser Kriege haben Muslime begonnen. Wenn der Islam den Djihad als einen aggressiven Angriffskrieg befohlen hätte, dann würden sich heute alle „islamischen“ Länder in einem Krieg befinden. Dann wären sie die Initiatoren aller Kriege. Das ist aber nicht der Fall. Muslime dürfen also niemals selber einen Krieg oder eine Auseinandersetzung beginnen, sie sind lediglich dazu verpflichtet, sich zu verteidigen. Das ist in allen Kriegen der Fall. In Bosnien, in Afghanistan, in Palästina. Der Islam ruft also nicht zum Krieg auf. Im Gegenteil , der Islam fördert den Frieden. Ein Muslim kämpft nur ,wenn alle friedlichen Wege verschlossen sind und er sich in einer verzweifelten Situation befindet. Das muß man sehr gut verstehen. Es gibt also keinen „heiligen Krieg“ im Islam. Muslime dürfen nur dann einen Krieg beginnen, wenn ihr Land, ihre Ehre, ihr Besitz, usw. angegriffen werden.


52.) Sind im Islam Juden und Christen ungläubig ?

Nein, Ungläubig ist man nur dann, wenn man eine Wahrheit leugnet. Nach dem Islam ist ein Gläubiger der, der an Gott , die Wiederauferstehung, die Propheten glaubt und dies offen bekundigt. Ein Ungläubiger ist jemand, der nicht an diese Sachen glaubt und der seine Ansichten offen zugibt. Laut dieser islamischen Definition gehören Christen und Juden nicht zu den Ungläubigen, sondern zu den Polytheisten. Ein Polytheist ist jemand, der zwar einen Glauben hat, also an Gott und an die Wiederauferstehung glaubt. Nach islamischen Maßstäben gibt es aber Irrtümer in seinem Glauben. Dazu gehört z.B. die Tatsache, daß Christen Jesus als Gottes Sohn bezeichnen. Aus islamischer Sicht ist dies Vielgötterei ( Polytheismus), denn Allah (Gott) lehrt uns , daß er nur einer ist und weder einen Partner, einen Sohn, Eltern usw. hat. Wir vertreten also dieses Verständnis von Gott und aus diesem Grund sind die Christen keine Ungläubige aber dafür Polytheisten. Auch unter den Juden gibt es einige, die Üzeyr für den Sohn Gottes halten und auch das ist natürlich nicht mit dem islamischen Einheitsglauben vertretbar. Der Islam bezeichnet die Juden und die Christen also als Polytheisten, da sie Allah andere Gottheiten , bzw. Partner, Mütter, Söhne usw. beigesellen und meint mit Ungläubigen diejenigen Personen, die selbst die Existenz eines Gottes verleugnen.




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