13.04.2007

Abendmahl

Hallo,

im Abendmahl wollen wir unseren Blick auf Jesus richten (1.Korinther 11:23-26).
Heute schauen wir uns mal an, wie Jesus mit dem Leid und den Problemen der Menschen umgegangen ist.

Ich weiß nicht, welche Probleme die Leute damals hatten, aber ich kann Euch mal vorlesen, was ich in diesem Jahr aus der Zeitung gesammelt habe.
Da geht es um Alkoholmißbrauch, Beziehungsprobleme, Kindesmißhandlung, Minderwertigkeitskomplexe und Schönheitswahn.
Diese Artikel geben einen kleinen Einblick in die Probleme, die heute bestehen.

PRENZLAU - Ein Streit zwischen zwei älteren Damen endete Ostermontag blutig. Dabei stach eine 62-Jährige mit 1,13 Promille im Blut ihrer 57-jährigen Kontrahentin die Klinge in den Oberschenkel.

Vor den Augen Hunderter Schaulustiger wurde in Saudi-Arabien ein Ehepaar hingerichtet, das ein neunjähriges Mädchen zu Tode gefoltert hatte.

Ein totes Baby ist [gestern] in Nauen in einem Schuppen auf einer Baustelle in der Mauerstraße entdeckt worden.

In Paris haben 2007 erstmals verheiratete Paare weniger Kinder bekommen als unverheiratete.

Ein 43-jähriger Franzose erfror in seinem Auto - aus Scham über seine Arbeitslosigkeit. Er hatte seiner Freundin nicht erzählt, dass er seinen Job als Nachtwächter verloren hatte.

Als in NRW eine 30-Jährige im Kosmetikstudio eine Betäubungsspritze bekam, erlitt sie einen Kreislaufschock. Sie starb.

Wie wirken diese Zeitungsartikel auf Euch?

Ich könnte mir bei manchen denken: Wie kann man nur? Manche machen mich wütend. Andere lassen mich kalt. Durch die Flut an schlechten Nachrichten bin ich schon abgestumpft.

Bei mir regte sich früher wenig Mitleid, sondern eher Verurteilung.
Ich habe eher gedacht, dass die Betroffenen ja selbst Schuld sind und habe ihnen ihre Fehler vorgehalten, wenn etwas in meinem Umfeld passierte, anstatt ihnen Hilfe zu geben.
Ich habe damals nicht gesehen, wie schnell ich auch in ähnliche Probleme hätte verwickelt werden können.
Ich habe nicht gesehen und nicht nachgefühlt, welche Probleme und Herausforderungen viele Menschen völlig unvorbereitet durchmachen müssen und eben manchmal daran scheitern.
Manchmal reicht schon eine kleine Dummheit oder falsches Verständnis in der Jugend und es wird schwer im weiteren Leben.
Ich habe auch genügend Dummheiten gemacht, aber irgendwie hat mich Gott vor schlimmen Auswirkungen bewahrt.

Ich danke Gott für diese Erkenntnis und bewundere nun Jesus um so mehr.
Er - als Wesen ohne Sünde - hätte leicht Menschen wegen ihrer Fehler verurteilen können, aber er hatte starkes Mitgefühl und half ihnen.
Jesus hat sich um die Menschen gekümmert und sie gelehrt, damit ihnen geholfen wurde.

Lasst uns mal dazu Markus 6:32-34 ansehen. Da steht:
„Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er (also Jesus) ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.“
Vorher hatte Jesus seine zwölf Jünger ausgesandt (Markus 6:6b-13) und jetzt waren sie zurückgekommen (Markus 6:30), hatten berichtet, was sich ereignet hatte und sollten sich eigentlich erstmal erholen - etwas Ruhe haben (Markus 6:31).
Aber da sie viele geheilt hatten, kamen immer mehr Menschen zu ihnen.
Am Ende waren es dann mindestens 5000 (Markus 6:44).
Als Jesus diese Menschenmenge sah, hatte er Mitleid mit ihnen. In der Elberfelder Übersetzung der Bibel steht, dass Jesus innerlich bewegt war.

Und das macht die Bedeutung des ursprünglichen Wortes im griechischen Urtext deutlicher. Es bedeutet, dass Jesus das Mitleid im eigenen Magen spürte. Sozusagen, dass sich ihm vor Mitleid die Eingeweide umdrehten.
Kennt Ihr das?
Wenn man starkes Leid oder Schmerzen sieht, zieht sich manchmal alles zusammen. So war es jedenfalls bei Jesus.
Und obwohl sie eigentlich losgefahren waren, um allein zu sein, lehrte Jesus die Menschenmenge lange.
Gab ihnen Grundlagen, Anleitung, Hinweise, half ihnen also mit ihren Problemen. Vermutlich gab er ihnen auch Hoffnung.

Was sieht Jesus heute? Was sah er damals? Vermutlich viele arme Menschen ohne Hirten, ohne Hilfe, ohne Anleitung und ohne Hoffnung. Wie die Zeitungsartikel darlegen.
- Wenn sie doch bloß Hilfe wie damals durch Jesus bekämen.

Besonders beeindruckt bin ich aber, dass Jesus dieses Mitleid für andere sogar am Kreuz hatte.
Wir kümmern uns ja eher um uns selbst, wenn wir mal Probleme haben oder krank sind und Schmerzen haben.
In widrigen Umständen - als er und seine Jünger eigentlich Ruhe brauchten oder am Kreuz - hatte Jesus Mitleid mit seiner Familie und Freunden, aber auch mit seinen Feinden.

Dieses Mitleid, diese Liebe, diese Hilfsbereitschaft beeindrucken mich sehr.

Praktisch hat sich Jesus nur aus Mitleid für uns geopfert - und auch für die Leute aus den Zeitungsartikeln.

Wir brauchen Vergebung, Anleitung und Hilfe und haben sie von Gott durch Jesus bekommen.

Wenn jetzt Brot, Wein und Traubensaft durch die Reihen gehen, dann stellt Euch vor, dass das Brot der Leib Christi ist, der aus Mitleid für uns gebrochen wurde und der Wein oder Traubensaft sind das Blut Christi, dass aus Mitleid für uns vergossen wurde.

Gott sei die Ehre.


Lasst uns beten:

Großer Gott, Jah, mein Vater,

Danke für Dein Mitleid, dass Du uns Deinen Sohn als Retter geschickt hast.

Danke für Deinen Sohn, Jesus, der sich für uns aus Mitleid geopfert hat.

Danke für den Heiligen Geist in uns, der uns jetzt hilft, dieses Mitleid auch für andere zu empfinden.

Du hast uns versprochen, dass wir etwas bekommen, wenn wir in Jesus Namen darum bitten (Johannes 14:13, Matthäus 7:7-8).

Darum bitte ich Dich also jetzt, dass wir im Mitleid wachsen und Jesus auch in diesem Bereich immer ähnlicher werden.
Hilf uns, in Jesus´ Worten zu bleiben (Johannes 15:7) und sie zu verstehen.

Mach uns mutig und stark, damit wir unseren Mund im richtigen Augenblick aufmachen und so wichtige Hinweise geben können, wenn Menschen Hilfe benötigen.

Lass uns dies aus Mitleid und in Liebe tun, so wie Jesus.

Mögest Du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden.
Im Namen von Jesus: Amen.

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Inhaltlich geändert : 09.04.2008