27.09.2009

Abendmahl

Hallo,

im Abendmahl schauen wir uns heute an, wie Jesus unter falschen Anschuldigungen ruhig blieb, um uns zu retten.

Ihr könnt ja schon Johannes 19 aufschlagen.

Aber zunächst etwas Persönliches von mir, dass mich zu diesen Gedanken brachte.

In meinem Beruf wird man mindestens vier mal im Jahr trainiert und getestet.
Im Mai diesen Jahres bin ich zum ersten Mal dabei durchgefallen.
Obwohl ich letztes Jahr auch schon Probleme bei den Prüfungen hatte, war ich entspannt angetreten. Der erste Teil hatte auch super geklappt, aber dann wurde es kompliziert.
Ich ärgerte mich über mich selbst und meinen Mitstreiter und war unzufrieden über so manche Entscheidung, die ich gefällt hatte.

Im Auswertungsgespräch gleich im Anschluss nahm ich alle Schuld auf mich. Einerseits, weil ich immer Herr der Lage sein muss - egal wie sich mein Teampartner verhält - und andererseits auch, um diesen aufzubauen, da er gerade in einer schwierigen Phase war.
Außerdem war ich von mir enttäuscht und hatte keine Lust mich zu rechtfertigen.
Irgendwie war ich fertig. Die Last der Probleme bei den Prüfungen im letzten Jahr kam noch dazu.
Warum schaffe ich das einfach nicht mehr?

Zwei Tage später gab es ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber. Hier ging es um eine Abmahnung, bzw. mein Arbeitgeber wollte wissen, warum ich die Leistung nicht mehr bringe.

Vor diesem Gespräch überlegte ich noch mal, was alles passiert war. Wodran konnte es liegen, dass ich nicht 100% Leistung schaffe?
Hierbei fielen mir schon einige Dinge auf, die mein Mitstreiter getan hatte und die mich negativ beeinflusst haben.

Wie gesagt, dennoch hätte ich Herr der Lage sein müssen, aber in dem Gespräch war es mir wichtig, dass mein Arbeitgeber ein umfassendes Bild der Situation hatte.

Und da fiel mir Jesus in seinen Verhören vor der Kreuzigung ein. --
Hier war ich: Unter richtigen Anschuldigungen - das waren einfach unumstößliche Fakten - und maximal eine Abmahnung als Konsequenz
und auf der anderen Seite Jesus: Unter falschen Anschuldigungen und die Konsequenz war die schmerzhafte Kreuzigung. --

Ich glaube nicht, dass es falsch war mich in der Situation zu verteidigen. Aber ich kenne es auch aus anderen Situationen, wenn ich fälschlich beschuldigt werde. Da ist mein Drang groß, mich sofort zu rechtfertigen. Und dabei überzureagieren und dann hemmungslos alle Fehler anderer aufzuzeigen.
Meist fangen diese Sätze mit „Ja, aber ...“ an. Vielleicht kennt Ihr das auch?
Also ich kann einfach schlecht einen falschen Eindruck stehen lassen und vielleicht auch noch eine unberechtigte Strafe ertragen. Oder es fällt mir zumindest sehr schwer.

Und dann haben wir Jesus, der einfach nichts sagte, als er falsch beschuldigt wurde.
Meiner Ansicht nach hätte er der Kreuzigung zu der Zeit entgehen können, wenn er Pilatus einiges erklärt hätte.
Aber für uns blieb er ruhig.

Ja, ich glaube, dass Pilatus die freie Entscheidungsmöglichkeit hatte, auch wenn prophezeit war, dass sich Jesus für uns opfern würde. Deshalb musste Jesus ruhig bleiben und nichts tun.

Pilatus erkannte, dass es falsche Anschuldigungen waren (Lukas 23:4).
Er merkte, dass Jesus nur aus Neid (Matthäus 27:18, Markus 15:10) überliefert worden war.
Pilatus glaubte Jesus, dass er der König der Juden war (Lukas 23:3, Johannes 18:37, 39) - das ließ er auch später ans Kreuz schreiben (Johannes 19:21-22).
Ihm wurde von Jesus dargelegt, dass sein Königreich nicht von dieser Welt ist (Johannes 18:36) - also keine Gefahr für Pilatus.

Aber auf die ganzen Anklagen gab Jesus keine Antwort, so dass sich Pilatus verwunderte (Matthäus 27:12-14, Markus 15:4-5). --

Und in Johannes 19 Verse 5-12 sehen wir, wie Pilatus mit sich kämpfte. Eigentlich wollte er Jesus nach der ungerechtfertigten Geißelung freigeben. Und hätte das wohl auch getan, wenn Jesus ihm auch nur einen kleinen Anlass dazu gegeben hätte.

Lesen wir also Johannes 19 ab Vers 5:
Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch!
Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn, und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.
Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muß er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat.
Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher.
“ --
Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?
Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat. Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freiläßt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf.

Was wäre gewesen, wenn Pilatus geglaubt hätte, dass Jesus der Sohn Gottes ist? (Vers 8)

Hätte Jesus das klar gezeigt, dann wäre er wohl nicht von Pilatus ans Kreuz überliefert worden, weil dieser dann Angst vor Gott gehabt hätte. (Vers 9)

Jesus hätte nur ein bißchen zeigen zu brauchen, wer er ist.
Vielleicht durch eine Heilung? Oder etwas Wasser zu Wein? Oder auf dem Wasser gehen? Stürme stillen? Irgendetwas, was er schon mal gemacht hatte.
Das hätte Pilatus bestimmt beeindruckt und er hätte Jesus verschont.
Vielleicht hätte es auch gereicht zu sagen, „Du sagst es, ja, ich bin der Sohn Gottes.“

Jesus hatte so viele Wunder getan, aber er tat nicht eins davon vor Pilatus, weil er sich für uns opfern ließ - ja er antwortete nicht einmal.

Erst in Vers 10 antwortet Jesus wieder - vielleicht um Pilatus Ruhe für seine Entscheidung zu geben?

Aber die Volksmenge setzte Pilatus zu (Lukas 23:23) und letztendlich wollte er ihnen einen Gefallen tun und ließ Jesus kreuzigen. (Markus 15:15). --

Jesus hätte weiterleben können - wie wir gesehen haben.

Aber Jesus hat sich als Held aufgeopfert, damit viele gerettet werden und leben können (Matthäus 20:28). Für uns hat er das freiwillig getan. --

Wir wurden dadurch von der Gesetzlosigkeit freigekauft (Titus 2:14) und können nun ewig leben. --

Zu diesem Leben gibt er uns nun geistliche Speise und geistlichen Trank - das Abendmahl.

Prüft Euch und nehmt es. Lasst uns Jesus dankbar sein, dass wir aufgrund seines Opfers ewig leben können, weil er ruhig bleiben konnte und nicht dem Tod entgangen ist, den er nicht verdient hat.

Danke Gott und vielen Dank Jesus.

Lasst uns beten:
Großer Gott, Jah, unser Vater,

danke, dass Du uns Deinen Sohn Jesus gesandt hast, der sich für uns opfern ließ.
Danke auch, dass Du dass Gespräch mit meinem Arbeitgeber gesegnet hast und wir nun gemeinsam nach einer Lösung der Probleme suchen. Mach bitte bald klar, wie diese Lösung aussieht.

Danke, dass wir in alltäglichen Situationen an Jesus erinnert werden können und sein Vorbild und sein Opfer dadurch noch stärker schätzen können.

Jesus musste nicht immer zeigen, dass er Recht hat und wer er ist. Er kannte seine Aufgabe und tat sie.

Hilf uns, Jesus´ Beispiel nachzufolgen und ruhig zu bleiben, wenn es Dich verherrlicht.

Gib uns Kraft dazu.

Mögest Du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden.

Im Namen von Jesus: Amen.
[ zurück nach oben ]

Inhaltlich geändert : 22.09.2009