Abendmahl
(Hallo,)
jetzt kommen wir zum Abendmahl und da wollen wir unseren Blick auf Jesus richten.
Wenn Ihr mögt, könnt Ihr schon mal 1. Petrus Kapitel 2 aufschlagen.
In den letzten Monaten war ja einiges bei uns los.
Erst hatte ich den Kampf um meinen Job verloren, Freunde verließen die Gemeinde, dann starb plötzlich mein lieber Vater und 10 Tage später auch meine 95 jährige Stiefoma und wir mussten ihren Heimplatz innerhalb von 24 Stunden räumen.
Das hört sich jetzt viel an und ist es auch, aber Gott hatte mich schon auf einiges vorbereitet und durch die Unterstützung von Gott und von Euch war es irgendwie zu ertragen.
Viele von Euch haben für uns gebetet, haben Anteil genommen, zugehört und Hilfe angeboten.
Vielen Dank dafür.
Gott hat durch alle möglichen Umstände gewirkt und mich so durch die schwere Zeit getragen.
Das fand ich dann doch irgendwie ermutigend.
Jedenfalls, als mein Vater im Krankenhaus war, wurde mir irgendwie klar, dass wir in meiner Familie schon seit Generationen versuchen, Dinge selbst zu schaffen, auch wenn es noch so schwer ist.
Wir versuchen viel aus eigener Kraft.
Wir wollen andere nicht stören und fragen ungern um Hilfe.
Vielleicht ist das generell ein männliches Problem.
Wir nehmen manchmal viel zu viel auf uns und wahrscheinlich sind wir dann noch stolz, wenn wir es dann doch schaffen.
Das ist irgendwie eine Störung, eine Schwäche oder ein Teufelskreis, der bei uns anscheinend von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde.
Mein Vater erzählte mir vor ein paar Monaten, dass sein Vater bei einem Umzug gestorben war, weil er sich wohl verausgabt hatte.
Wir waren gerade dabei, die Wohnung meiner Stiefoma aufzulösen, was ja einem Umzug ähnelt.
Mein Vater wollte eigentlich mit mir allein den ganzen Sperrmüll abfahren.
Er wollte es aus eigener Kraft schaffen, um ein paar Kosten zu sparen.
Mein Vater kannte die Gefahr, aber er war nicht in der Lage, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Die Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, hoffe ich.
Und so habe ich für mich die Hoffnung, dass ich lernen kann, zu delegieren, andere auf eine gesunde Weise einzubinden und mich nicht unter zu viel Druck zu setzen.
Nach dem Weg fragen, das kann ich schon - aber ansonsten um Hilfe zu fragen, fällt mir immer noch schwer - oder auch Hilfe anzunehmen, wenn sie angeboten wird - oder zu sehen, wo ich überhaupt Hilfe brauche.
Vielleicht kann ich es schaffen, wenn ich auf Jesus blicke?
Wenn ich Jesus am Kreuz verstehe und ihm folge, könnte ich den Teufelskreis durchbrechen.
Lesen wir 1. Petrus Kapitel 2, Vers 21 bis 25:
„Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.
Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.
Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.“
Ist das nicht eine heilsame Botschaft?
Selbst Jesus überließ es dem gerechten Richter - durch Jesus´ Wunden sind wir geheilt - wir sind heimgekehrt.
Wenn wir bei Jesus bleiben, seinen Spuren folgen, nicht auf die eigene Kraft bauen, sondern Gott immer mehr einbeziehen, dann werden wir geheilt und alle Tränen werden abgewischt.
Jesus war in der Lage, einen noch schlimmeren Teufelskreis zu durchbrechen. Den Teufelskreis der Vergeltung. Und er hat das sogar am Kreuz geschafft.
Somit kann er alle ungesunden Kreisläufe durchbrechen und auch jede Schwäche heilen, weil er unsere Sünden mit auf´s Kreuz nahm.
Er vertraute sich dem gerechten Richter an - im Grunde vertraute er Gott - er war überzeugt, dass Gott es zu einem guten Ende bringen wird - egal wie die Umstände gerade aussehen.
Seine Jünger hatten noch nicht alles verstanden, aber Jesus übergab ihnen schon mal den Aufbau seines Königreichs.
Nun - ich bin überzeugt, dass wir unseren Teil tun müssen - aber Jesus hatte nicht erwartet, dass seine Jünger, das Unmögliche tun.
Er verteilte die Arbeit auf 12 Männer, die sie mit mehr und mehr fähigen Menschen teilten - er hat das Christentum nicht auf eigene Faust aus eigener Kraft verbreitet - er beteiligt immer mehr Menschen, die ermutigt sind, dass sie mithelfen können und sich geehrt fühlen mit dieser wichtigen Aufgabe betraut zu sein.
Jesus hat´s delegiert.
Ok, er ist auch jetzt noch immer dabei, aber er gibt uns die Möglichkeit, am Erfolg teilzuhaben.
Jeder tut, was er kann.
Was immer es ist, ich muss es nicht allein machen - nicht aus eigener Kraft.
Gemeinsam macht es eh mehr Spaß.
Der Blick auf Jesus, Vertrauen in Gott, beten und Gemeinschaft kann jeden ungesunden Kreislauf durchbrechen und jede Schwäche heilen.
Danke, Jesus, für dieses heilsame Beispiel - sogar am Kreuz.
Lasst uns beten und überlegen, wie Jesus uns helfen kann, unsere Teufelskreise zu überwinden und unsere Schwächen zu heilen.
Großer Gott, Jah, unser Vater,
Wir danken Dir für das Brot und den Wein, den Leib und das Blut von Jesus.
Danke für die geistliche Nahrung, das geistliche Getränk und das ewige Leben.
Danke für die Erkenntnis, den Glauben und die Unsterblichkeit, die Du uns durch deinen Sohn, Jesus, gegeben hast.
Herr, denke an deine Gemeinde, schütze sie vor den Angriffen Satans und mach sie perfekt in Deiner Liebe.
Danke, dass Du mir eine Gemeinschaft gegeben hast, die mir hilft, mit dem Tod meines Vaters zurechtzukommen.
Vielen Dank für all die kleinen Dinge, die Du jetzt machst, um mich zu ermutigen.
Vielen Dank für unsere Heilung durch Jesus.
Vielen Dank, Vater, für Deine große Liebe und für Jesus als unser Vorbild.
Mögest du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden. Im Namen von Jesus, Amen.
Inhaltlich geändert : 21.11.2010