04.09.2011

Abendmahl

(Hallo,)
jetzt kommen wir zum Abendmahl und da wollen wir unseren Blick auf Jesus richten (Hebräer 12:1-3, 1. Korinther 11:23-26).

In der Bibel steht über ihn:
Da Christus im Fleisch gelitten hat, wappnet auch ihr euch mit diesem Gedanken: Wer im Fleisch gelitten hat, für den hat die Sünde ein Ende.
Darum richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes!


Das steht in 1. Petrus 4:1 und wir lesen es nachher noch mal - nachdem ich Euch erklärt habe, wieso ich gerade auf diese Stelle gekommen bin.

Das kam so: Vor knapp 2 Wochen fragte mich ein recht junger Christ unserer Gemeinde ein paar interessante Fragen.
Eigentlich dachte ich, dass ich das mit Jesus und dem Kreuz verstanden hatte, aber zufriedenstellend erklären konnte ich es nicht - zumindest nicht auf der kurzen Autofahrt die wir gemeinsam hatten - und nicht so, dass alle seine Fragen beantwortet wären.
Die Fragen waren recht logisch und tiefgehend.
Ohne jetzt genauer darauf einzugehen - das würde unseren Rahmen hier sprengen - wurde mir klar, dass er manche Stellen nicht so genau gelesen hatte und ihm zumindest ein Aspekt von Jesus am Kreuz nicht so bewusst war - und darauf gehe ich heute ein, da er generell eher selten angesprochen wird.

Der Blick auf Jesus am Kreuz soll uns im Kampf gegen unsere Sünden unterstützen.
Klar, wir sind unsere Sünden schon in der Taufe losgeworden, aber danach soll man halt auch als Kind Gottes leben - also wie Gott vollkommen werden - die Betonung liegt auf „werden“.

Ihr könnt ja mal alle Stellen zum Thema Sünde lesen. Sie lassen sich auch dahingehend verstehen, dass Jesus aufgrund unserer Sünden leiden musste und sie zwar ans Kreuz heftet, aber eben in dem Sinne, dass die Sünden gar nicht mehr passieren, wenn wir unseren Blick fest auf Jesus am Kreuz richten.

Es geht vielleicht also gar nicht um den Opfertod von Jesus direkt, der unsere Sünden wegnimmt, sondern der geistliche Kampf den Jesus davor hatte, soll uns helfen, unsere Sünden loszuwerden.
Schon im Alten Testament steht: frei zitiert - Eure Opfer habe ich nicht gewollt, sondern ich habe gefallen, wenn ihr Gutes tut ...
(Ps 40:6-8, Jesaja 1:11-17, Amos 5:21-24 und wird in Hebräer aufgegriffen)

Wenn allein der Tod von Jesus unsere Sünden wegnehmen hätte können, dann hätte es ja gereicht, wenn Jesus ein normales Leben geführt hätte, dabei natürlich nicht gesündigt hätte und dann am Ende einen friedlichen Tod gestorben wäre - oder wenn es unbedingt ein Opfertod sein musste, dann hätte es auch ein kurzer schmerzloser Tod sein können wie z.B. bei Paulus, der einfach geköpft wurde.

Aber Satan führte Jesus am Kreuz mit allen Mitteln in Versuchung. Er hoffte, dass Jesus die 10000 Engel, die ihm zur Verfügung standen, oder seinen Vater zu Hilfe zu holen würde.
Jesus´ geistlicher Kampf am Kreuz bestand darin, allen Versuchungen Satans zu widerstehen und Gottes Plan zur Rettung der Menschheit trotzdem durchzuhalten.

Womit hat Jesus eigentlich am Kreuz gekämpft?
(Runde fragen)
Schmerzen natürlich, Ablehnung, Verlassensein - sogar durch Gott, Enttäuschung seiner Freunde und vielleicht sogar Enttäuschung über seine Freunde, Ärger, ist es das wirklich wert, Unsicherheit über die 12, ungerecht behandelt, nicht wertgeschätzt zu werden, unschuldig verurteilt, nicht seinen Willen zu bekommen, Todesangst, Hohn, Spott, Machtverlust, Hunger, Durst, Müdigkeit, Hitze, ...

All diese Dinge machen einen schon ganz schön fertig.
Bei jedem einzelnen, was wir genannt haben, bin ich schon versucht, mich zurückzuziehen - aufzugeben - oder zurückzusündigen. - Und Jesus hatte die geballte Ladung aller dieser Dinge zu ertragen.
Ich bin schnell versucht, zu sagen, ok, dann macht doch Euer Ding selbst. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt.
Ich schaue jetzt mal zu und wenn ich besonders ungeistlich bin, dann freue ich mich sogar noch über den Mißerfolg derjenigen, die da gegen mich gesündigt haben.

Das war eher in meiner Vergangenheit - aber die Versuchung besteht manchmal heute noch.
Glücklicherweise haben wir ja Jesus und so sind solche Verhaltensweisen bei uns eher selten, weil wir eben Jesus als Vorbild haben und ihm nachfolgen.

Satan hatte vermutlich gehofft, dass Jesus irgendwann genug hat. Dass er die Schmerzen und psychischen Qualen irgendwann nicht mehr ertragen kann und zurückschlägt - also sündigt - so wie wir das halt meist tun, wenn wir schon mit einer dieser Versuchungen konfrontiert werden.
Aber trotz aller versuchter Entmutigung durch Satan blieb Jesus bei dem Plan und gab uns ein Vorbild für den geistlichen Kampf. Petrus beschreibt es in seinem ersten Brief im Kapitel 4 Vers 1 folgendermaßen:

Da Christus im Fleisch gelitten hat, wappnet auch ihr euch mit diesem Gedanken: Wer im Fleisch gelitten hat, für den hat die Sünde ein Ende.
Darum richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes!


Ja, eine krasse Stelle. Herausfordernd. Aber mit dem festen Blick auf Jesus wird es klappen.

Sünde passiert bei mir meist, wenn ich den Blick eben nicht auf Jesus am Kreuz habe.
Aber es wird weniger, je mehr wir Jesus folgen und mit dem selben Sinn wie Jesus am Kreuz dem Willen Gottes folgen und den geistlichen Kampf genauso wie Jesus aufnehmen.

Lasst uns beten und für Jesus´ Vorbild dankbar sein.

Großer Gott, Jah, unser Vater,

Wir danken Dir für das Brot und den Wein, den Leib und das Blut von Jesus, den wir in uns aufnehmen und uns so an ihn erinnern.

Danke für die geistliche Nahrung, das geistliche Getränk und für die Auferstehung und das ewige Leben.
Danke für die Erkenntnis, den Glauben und die Unsterblichkeit, die Du uns durch deinen Sohn, Jesus, geschenkt hast.

Herr, denke an deine Gemeinde, schütze sie vor den Angriffen Satans und mach sie perfekt in Deiner Liebe.
Danke, dass Jesus unsere Sünden durch sein Vorbild weggenommen hat - dass wir ihm immer mehr gleichgestaltet werden.
Hilf uns Fragen und Missverständnisse zu klären und den Blick für Deinen Willen offen zu halten.
Vielen Dank, Vater, für Deine große Liebe und für unser Vorbild: Jesus.
Mögest du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden. Im Namen von Jesus, Amen.

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Inhaltlich geändert : 30.03.2011