Re: Gebet, Beweis, Erscheinung

Abgeschickt von Roger Pfau am 21 Oktober, 2003 um 23:50:14:

Antwort auf: Re: Gebet, Beweis, Erscheinung von Andreas (webmaster) am 21 Oktober, 2003 um 12:46:43:

: Warum sollte dieses unfaßbare Wesen Ihnen mehr Gnade zukommen lassen als allen anderen?

es "sollte" nur das tun, was es will. Doch es wird auch nicht anders behandelt, als wie es sich erweist. Kein Erweis, keine Behandlung. Gleichberechtigung oder gar nichts.


: Können Sie es? Aber als Zen-Praktiker können Sie auch einfach versuchen, mich davon zu überzeugen.


Warum sollte ich als Zen-Praktiker so etwas Törichtes tun wollen? Sofern es Ihnen ein Anliegen ist, sich von der Existenz oder Nichtexistenz eines Bundeskanzlers zu überzeugen, werden Sie Mittel und Wege dazu finden, die Ihren Ansprüchen an Beweiskräftigkeit Genüge tun. Ich würde ihnen bestenfalls auf den Weg mitgeben, daß das Etikett den Blick verstellt.

: : : Hoffentlich erweist sich Gott Ihnen nicht zirkulär, wenn er z.B. sagt: "Ich bin der ich bin." oder "Ich werde sein, der ich sein werde." ;-)
: : ich hoffe doch sehr, daß er sich so erweist :-)
: Woher wüßten Sie dann, dass es Gott ist?

Gott ist nicht mehr, als ich bin. Wenn er nicht mindestens das sagen könnte, bliebe er hinter mir zurück. Da ich als Zenpraktiker Mitleid mit allen existierenden Wesen haben muß :-), muß ich natürlich auch Mitleid mit einem Wesen haben, das ständig darauf wartet, neu als Gott anerkannt zu werden. Ich kann nur hoffen, daß auch "er" sich als Illusion erkennen wird und Frieden im Nirvana findet.

: Wenn Sie so gerecht wären wie Hiob, vielleicht erweist Ihnen Gott ja die Ehre?
Aber eher nicht, denn Hiobs Glaube an Gott wurde versucht.

Wenn man das Gebaren betrachtet, mit dem er Hiob dann niedergeschrien hat ... ob ich das wohl als "Ehre" empfinden würde?

Da Sie gar nicht erst an Gott glauben, kann dieser auch nicht versucht werden.

Wohl wahr. Aber wirklich nichts, was mich besonders beunruhigt

Wissen Sie, Andreas, ich werde Sie und dieses Forum nicht weiter belästigen.

Es ist mir klar geworden, daß die Voraussetzungen unseres Gespächs zu unterschiedlich sind, als daß wir sinnvoll füreinander und miteinander diskutieren könnten. Es ist wirklich nicht mein Anliegen, den von Ihnen mehrfach reklamierten "kindlichen" Glauben zu zerstören; aber ehrlich gesagt langweilen mich kindliche Einsichten auf die Dauer.

Ich wünsche Ihnen und Stefan hier alles erdenklich Gute und daß Ihrer beider Leben so verläuft, daß Sie beide am Ende sagen können, daß Sie gern gelebt haben.

Mit einem freundlichen Gruß verabschiedet sich
Roger


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