Re: Islamgläubige und die Koran. Passt das wirklich Zusammen [Teil1]

Abgeschickt von John am 23 Juli, 2002 um 11:58:49:

Antwort auf: Re: Islamgläubige und die Koran. Passt das wirklich Zusammen [Teil1] von Dimas am 22 Juli, 2002 um 20:46:14:

"Wenn Mohammed selber zugibt, daß er den Einflüsterungen Satans gefolgt war, dann kann man keinen anderen Schluss daraus bilden. Tut mir leid, wenn du anderer Meinung bist. Und wen es steht, daß ihn Djinn (Dämonen, Geister) zugeführt worden sind, dann ist der Koran von Satan, wenn man logisch überlegt."

Soweit ich weiß, gibt es doch auch im Islam "Satan" als Gegner Allahs? Das würde deiner Deutung widersprechen. Zu den "Djinn" kannst du ja sicherlich auch einen kurzen Abriss der kulturgeschichtlichen Bedeutungsentwicklung geben? Geister bzw. übernatürliche Wesen gibt es ja schließlich auch im Christentum. Du würdest ja auch z.B. den Hl. Geist oder Engel trotz ihrer Übernatürlichkeit nicht als "Dämonen" bezeichnen?

Vielen Dank für die Beispiele zu den Prophezeiungen. Entscheidend ist hier natürlich der Zeitpunkt der Abfassung der Prophezeiungen und dem Eintreffen der tatsächlichen Ereignisse - dazu fehlt mir allerdings zugegebenermaßen der historische Hintergrund. Die sog. "Prophezeiungen" der Zerstörung des Jerusalemer Tempels wurden schließlich auch alle NACH der tatsächlichen Zerstörung im Jahre 70 verfasst. Vor diesem Hintergrund muss man solche "Vorhersagen" natürlich anders bewerten. Dass in Babylon die Gottlosigkeit regiert haben soll, bleibt zu beweisen. Feststeht, dass Babylon ein hochstehende Kultur besaß und ein Pionier in der Rechtsprechung. Die "Hure Babylon" ist ein von den Israeliten geschaffenes Feindbild. Babylons Kultur war höher entwickelt als jemals in Palästina. So sind auch die 10 Gebote anerkanntermaßen babylonischen Ursprungs bzw. fanden hier ihr Vorbild. Die Israeliten waren auf die Babylonier nicht besonders gut zu sprechen, weil sie dort in Gefangenschaft waren, wie du sicher weißt. Insofern sind alle Bewertungen über die Babylonier tendenziell subjektiv gefärbt. Das Bild Babylons fällt bei den ehemaligen Gefangenen naturgemäß negativer aus, als bei einem eher objektiven Beobachter. Die ganze Exodus-Geschichte muss man ebenfalls unter dem Aspekt ständiger Demütigungen der Israeliten in der Vergangenheit sehen. Hier hat sich ein oft gedemütigtes Volk seine Geschichte nachträglich schöngefärbt. Historisch gesehen einleuchtend, wie ich finde. Solche Phänomene gibt es auch heute, denn z.B. in der irakischen Geschichtsschreibung ist Saddam den USA im Golfkrieg nie unterlegen gewesen, sondern hat die "Mutter aller Schlachten" angeblich gewonnen. Wie wir wissen, hat diese Sichtweise mit den historischen Fakten wenig zu tun.



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