Re: Christentum

Abgeschickt von Simon am 20 August, 2002 um 23:36:17:

Antwort auf: Re: Christentum von RH am 20 August, 2002 um 22:42:52:

: Ein 2000 Jahre altes Buch wie die Bibel konnte diese
: Antworten nicht geben. Das Problem der Gläubigen (aller
: Gläubigen, auch der Muslime und Hindu) ist, daß sie die
: Welt mit Vorrausetzungen interpretieren wollen. Das wird
: falsch. Gläubige setzten einen Gott voraus, weil es doch
: ach so deutlich in einem 2000 Jahre alten Buch stehe.

Zwei Anmerkungen zu deinem Eintrag:

a) Das Alter eines Aussage steht in keinem Zusammenhang zu ihrer Richtigkeit. Die Aussage 1+1=2 ist noch wesentlich älter, aber deshalb nicht falsch. Du mußt schon etwas deutlicher sagen, was du meinst.

b) Die Existenz Gottes muß nicht vorausgesetzt werden, sie kann auch ohne entsprechende Voraussetzungen als naheliegende Antwort auf eine Frage auftauchen. Nimm einmal die Frage der Moral. Glaubst du, daß es eine universelle Moral gibt, also z.B. die Tötung eines unschuldigen, wehrlosen Menschen unter allen Umständen moralisch falsch ist? Wenn ja, mußt du dich fragen, warum das so ist. Man hat versucht, Moral mit der Evolutionstheorie zu erklären. Das Problem: Moral wäre ein Evolutionsnachteil, da sich in der Natur der Stärkere durchsetzt und nicht der, der moralisch richtig handelt. Also kann die Ursache der von den meisten Menschen kulturübergreifend geteilten, also universellen Moral nicht in der Natur liegen. Trotz aller Versuche, das Gegenteil zu erklären (Bsp. Vernichtung "unwerten Lebens") hat sich außerdem die Ansicht, daß die Tötung unschuldiger Menschen moralisch falsch ist, bislang stets am Ende durchgesetzt. Moral liegt also weder in der Natur noch in menschlichen Entschlüssen begründet. Es muß also eine über dem Menschen stehende, übernatürliche Instanz geben, die den Menschen so erschaffen hat, daß er Gut und Böse auseinanderhalten kann.
Wie würdest so solche eine Instanz nennen?


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